
Woher kommt der Begriff Bokeh? Wie gelingt ein schöner Tiefenunschärfe-Effekt, um zum Beispiel Motive im Vordergrund freizustellen? Entdecken Sie In unserem Tutorial, wie Sie mit ein paar gekonnten Handgriffen einen überzeugenden Bokeh-Effekt zaubern können - egal ob mit einer Systemkamera oder im Porträtmodus mit Ihrem Smartphone!
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Was ist der Bokeh Effekt und woher kommt der Begriff Bokeh?
- Wie entsteht ein Bokeh?
- Praxistipp 1: Weitwinkel, Zoom und Baulänge – das richtige Objektiv
- Praxistipp 2: Bildsensor und Blendenöffnung bestimmen den Bokeh-Effekt
- Praxistipp 3: Autofokus ausschalten
- Praxistipp 4: Lichtreflexe als Gestaltungsmittel nicht unterschätzen
- Praxistipp 5: Porträtobjektive für ein schönes Bokeh
- Praxistipp 6: Spiegellinsenobjektive nutzen
- Praxistipp 7: Kompaktkamera und kurze Brennweite vermeiden
- Praxistipp 8: Bokeh-Schablonen: Blenden selbst basteln
- Praxistipp 9: Einen Bokeh-Effekt mit Ihrem Smartphone erzeugen
- Praxistipp 10: Bilder mit Photoshop bearbeiten
- Zusammenfassung: Wichtige Punkte für das Gestaltungsmittel „Bokeh“
- Extra-Tipp: Bokeh-Aufnahmen hinter Acrylglas präsentieren
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Einführung: Was ist der Bokeh Effekt und woher kommt der Begriff Bokeh?
Der Begriff Bokeh beschreibt in der Fotografie einen bewusst gestalteten Unschärfebereich. Bokeh leitet sich vom japanischen Wort boke ab, das verschwommen oder unscharf bedeutet. Ein anderer geläufiger Name aus dem Englischen lautet Defocus, oder defocus aberration, womit der nicht scharfgestellte Bereich der Tiefenunschärfe gemeint ist.
Als Gestaltungsmittel erlaubt Ihnen das Bokeh, ganz bewusst Akzente zu setzen. Sie können Ihr Hauptmotiv im Vordergrund freistellen oder mit Betonung von wichtigen und weniger wichtigen Aspekten einer Bildkomposition spielen. Klassische Anwendungsbeispiele sind die Porträtfotografie und die Makrofotografie. Bei letzterer kommen Sie gar nicht umhin, mit Unschärfebereichen umzugehen. Das Bokeh ist dabei stets objektivabhängig und nicht nur bei professionellen Fotografen ein beliebtes Stilmittel – auch Hobbyfotografen nutzen die seidenweich verschwimmenden Bildhintergründe für eindrucksvolle Motive.
Die Unschärfe tritt dabei in verschiedensten Formen in Erscheinung. Typisch für viele Bokehs sind die durch eine Lichtquelle im Hintergrund entstehenden charakteristischen Unschärfekreise und Lichtstrahlen. Denken Sie an Ampellichter oder reflektierenden Tau auf Grashalmen. Sogar Available-Light- oder Nachtaufnahmen können bei einem interessanten Strahlengang in Ihrem Objektiv kunstvolle Bokehs hervorbringen. Es entsteht ein seidenweicher Unschärfebereich, den das Objektiv einer Kamera durch Projektion auf die Abbildungsebene hervorbringt. So weist jedes Objektiv eine individuelle Qualität beim Übergang der Tiefenunschärfe zur Schärfe auf. Das jeweilige Objektiv spielt bei der Entstehung eines Bokehs eine tragende Rolle. Das Bokeh ist wie ein Fingerabdruck in der Aufnahme, der das Objektiv kennzeichnet.
Wussten Sie, dass Filmemacher einen Bokeh-Effekt im Vordergrund als “Dirtying the frame” bezeichnen? Also den Bildausschnitt “verschmutzen”. Mit einfachen Mitteln wird so eine subjektive Perspektive suggeriert. Diesen Trick aus der Filmkiste können Sie sich natürlich selbst zu eigen machen und Ihren Fotos mehr Lebendigkeit, Ausdruck und eine filmische Qualität verleihen!
Nach obenWie entsteht ein Bokeh?
Unscharfe Bereiche erzeugen in der Regel eine scheibenförmige Abbildung der Lichtquelle, die sich der Form der Blende, beziehungsweise der Eintrittspupille anpasst. So entstehen die typischen Unschärfekreise und Doppelkonturen: Ein heller Bereich erzeugt ein helles Scheibchen, dass vor dem dunkleren Hintergrund sichtbar wird. Eine fast kreisrunde Blende sorgt beispielsweise für ein weiches und natürliches Bokeh. So entstehen die bekannten Zerstreuungskreise in unterschiedlichen Formen, Größen und Farben. Darüber hinaus prägen die Anzahl und Form der Scheibchen in der Blende ein Bokeh.
Es gibt es drei Möglichkeiten, einen Bokeh-Effekt zu erzeugen:
- Mit geeigneten Objektiven Ihrer System- oder Vollformatkamera.
- Als nachträglicher Effekt in der Bildbearbeitung
- Mittels künstlicher Intelligenz im Porträtmodus der neusten Smartphones.
© Martin Harvey. Auch Bewegungsunschärfe durch Langzeitbelichtung zaubert einen schönen Bokeheffekt.
Praxistipp 1: Weitwinkel, Zoom und Baulänge – das richtige Objektiv
Unterschiedliche Festbrennweiten bestimmen den Bildeffekt. Ein starkes Bokeh, sprich ein extremer Unschärfebereich im Hintergrund, erreichen Sie mittels Objektiven mit einer längeren Brennweite besser als mit Normal- oder Weitwinkel-Objektiven. Objektive mit einer Festbrennweite sind oft lichtstärker als Zoomobjektive und erreichen dadurch deutliche Unschärfen.
Das Bokeh ist in erster Linie abhängig von der Bauart des verwendeten Objektivs. Die kürzeren Teleobjektive sind weniger geeignet bezüglich eines ästhetischen Bokehs - Ausnahmen bilden einige Porträt-Teleobjektive.
Fernobjektive hingegen, bei denen sich Baulänge und Brennweite fast entsprechen, sind beliebte Bokeh-Objektive. Sonnar-Objektive gelten als echte Bokeh-Klassiker. Ein Objektiv, das auf eine Optimierung der Schärfentiefe setzt, führt nach Auffassung vieler Experten zu weniger gelungenen Bokehs. Wie das individuelle Bokeh des Objektivs aussieht, wird bei der größten Öffnung der Blende festgestellt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass bei einem lichtstarken Objektiv mit maximaler Öffnung der Blende die Schärfentiefe besonders gering ausgeprägt ist.
Nach obenPraxistipp 2: Bildsensor und Blendenöffnung bestimmen den Bokeh-Effekt
Die Blende bestimmt, wieviel Licht auf den Bildsensor fällt – so wird durch den Sensor die Helligkeit des Bildes beeinflusst. Halten Sie sich bezüglich der Blendenöffnung an diese Faustregel: Je größer die Blendenöffnung, desto wirkungsvoller der Bokeh-Effekt. Öffnen Sie die Blende Ihrer Kamera also, indem Sie die Blendenstufe auf eine möglichst kleine Zahl stellen. Am allerbesten gelingt das mit einem 50mm 1,8, also einem lichtstarken Objektiv. Die Blende sollte bei 1,8 am besten zwischen 1,8 und 2,8 gestellt werden.
© Koukichi Takahashi. Bei dieser Aufnahme ist die Blende weit geöffnet, der Hintergrund verschwimmt zur Abstraktion.
Achtung: Die Bildschärfe Ihrer Aufnahme wird bei komplett geöffneter Blende beeinträchtigt. Es kann auch zu Vignettierungen oder zu störenden Farbsäumen (also einer chromatischen Aberration) kommen. Beachten Sie auch, dass viele Linsen bei offener Blende zwar geformte Zerstreuungskreise erzeugen, doch nur die hochwertigeren Linsen haben speziell geformte Blendenlamellen und kreieren rundgeformte Kreise.
Nach obenPraxistipp 3: Autofokus ausschalten
Um eine gelungene Bokeh-Fotografie mit Helligkeitsbereichen zu erstellen, muss der Autofokus von „automatisch“ auf „manuell“ umgestellt werden. Durch einen manuellen Autofokus stellen Sie sicher, dass die Kamera den Vordergrund nicht automatisch scharfstellt. So bestimmen Sie selbst, welche Bereiche Sie scharf und welche Sie unscharf darstellen.
Nach obenPraxistipp 4: Lichtreflexe als Gestaltungsmittel nicht unterschätzen
Damit ein seidenweicher Bokeh-Effekt gelingt, benötigen Sie eine Lichtquelle im Hintergrund. Dies kann beispielsweise das Licht einer Straßenlaterne, einer Kerze oder einer Lichterkette sein. Es empfiehlt sich, nah an das Objekt im Vordergrund heranzugehen und die Lichtreflexe an mehreren Stellen im Hintergrund zu inszenieren.
© Katsuaki Shoda. Kreisrundes Bokeh im Vordergrund.
Praxistipp 5: Porträtobjektive für ein schönes Bokeh
Porträtfotografen nutzen gerne Hintergrundunschärfe, um die Person im Vordergrund zu betonen. Daher bieten verschiedene Hersteller spezielle Porträtobjektive an, die mit sogenannten Apodisationsfiltern ausgestattet sind. Ein Apodisationsfilter erschafft ein noch weicheres Bokeh - so entstehen Porträts mit plastischer Bildwirkung!
Achtung: Beachten Sie, dass Porträtobjektive häufig Einschränkungen bei Eigenschaften wie der Randschärfe haben. Zudem sollten Sie die Blitztechnik in der Porträtfotografie anpassen: Grelle Blitze sorgen für unnatürliches Licht, weiches Licht schmeichelt der Haut.
Holen Sie sich Ihre Freunde und Verwandten vor die Linse – experimentieren Sie mit Ihrer Kamera! Wie wirken unterschiedliche Bokehs im Hintergrund, wie ist der Fokus am besten gesetzt und welcher Bildaufbau funktioniert am besten?
Nach obenPraxistipp 6: Spiegellinsenobjektive nutzen
Spiegellinsenobjektive sind seit den 1980er Jahren beliebt, da sie als leichtes und gut transportables Teleobjektiv dienen. Spiegellinsenobjektive erzeugen ein besonders interessantes Bokeh in Form von Ringen anstatt von Unschärfekreisen. Sogenannte Siebblenden ermöglichen in einem Weichzeichner-Objektiv ebenso pittoreske Bokeh-Effekte. Diese “Zwiebelringe” oder auch “Donut-Bokeh”, die durch ein Spiegellinsenobjektiv erzeugt werden, sind allerdings Geschmackssache.
Nach obenPraxistipp 7: Kompaktkamera und kurze Brennweite vermeiden
Überdenken Sie die Wahl Ihrer Kamera und überlegen Sie, ob sich eine Zweitkamera nicht lohnen könnte. Mit Kompaktkameras lässt sich nur bedingt eine Hintergrundunschärfe erzeugen, da diese Kameras keine lichtstarken Objektive und nur kurze Brennweiten haben. Bei einer Einstellung auf Tele, im Makrobereich und mit großer Blendenöffnung können jedoch auch diese kleinen Kameras eindrucksvolle Schärfeverläufe kreieren.
Nach obenPraxistipp 8: Bokeh-Schablonen: Blenden selbst basteln
Sie können selbst bestimmen, welche Form der Helligkeitsbereich haben soll. Für das Erstellen einer Bokeh-Blende benötigen Sie folgende Materialien: etwas Pappe, eine Schere, einen Bleistift und Klebeband. Zeichnen Sie den Umriss des Objektivs auf die Pappe und einen weiteren kleineren in die Mitte – als Durchmesser für das Symbol.
So können Sie aus festem Karton Sterne, Punkte, Herzen oder andere Formen ausschneiden und den Karton mit Klebeband vorn auf dem Objektiv befestigen. Die ausgeschnittene Form bringt einzigartige Bokehs durch die Helligkeitsbereiche hervor.
Wichtig für die Bildgestaltung: Wenn das Symbol größer als die Offenblende Ihres Objektivs ist, werden die Umrisse abgeschnitten und der Helligkeitsbereich gelingt nicht.
© Thomas Hauser. Nur der Strauch am rechten Bildrand ist fokussiert. Mittel- und Hintergrund verschwimmen mit einem Bokeh.
Praxistipp 9: Einen Bokeh-Effekt mit Ihrem Smartphone erzeugen
Es ist physikalisch unmöglich, einen echten Bokeh-Effekt mit Smartphonekameras zu erzeugen. Dafür sind sie schlicht zu dünn und zu kompakt gebaut. Wie bereits erklärt, braucht es eine große Eintrittspupille, ein großes Aufnahmeformat, lichtstarke Objektive und längere Brennweiten. Zum Vergleich: Das iPhone 8 hat hat eine Brennweite von 4 mm, eine Vollformatkamera mit Standardobjektiv bereits 50 mm.
Spätestens seit dem iPhone 7 gibt es den sogenannten Porträtmodus. Dieser erzeugt künstlich einen Bokeh-Effekt. Die Person oder das Motiv im Vordergrund werden scharf abgelichtet, der Hintergrund verschwimmt. Mithilfe von selbstlernender algorithmisch-basierter Software (Künstlicher Intelligenz) werden diese Effekte bereits beim Fotografieren hinzugefügt oder die Auswahl der Aufnahmemodi optimiert. Die Tiefenunschärfe wird also künstlich errechnet. Auch Doppel- und Drei-, oder sogar Vierfachkameras erzeugen leicht versetzte Bilder, aus denen die Software dann ein Bokeh errechnet. Dazu haben die Entwickler und Entwicklerinnen bei Apple, Google und Co. dem Bildalgorithmus “beigebracht”, wie ein professionelles Porträt auszusehen hat. Daher der Name Porträtmodus. Auch mit entsprechenden (teils kostenpflichtigen) Apps wie Snapseed zur Nachbearbeitung können Sie einen Tiefenunschärfe-Effekt mit Smartphonekameras erzeugen. Die Ergebnisse des Porträtmodus können etwas künstlich wirken. Sie müssen selbst entscheiden, ob dieses Bokeh überzeugend auf Sie wirkt. Fakt ist, dass diese Effekte immer raffinierter werden.
Apps für einen nachträglichen Bokeh-Effekt :
Snapseed kostenlos für Android und iOS .
Focos für iOS. Im Monatsabo ab 1,09€.
AfterFokus kostenlos für Android.
Praxistipp 10: Bilder mit Photoshop bearbeiten
Programme wie Photoshop simulieren Helligkeitsbereiche und Unschärfekreise, ohne dass diese durch die Blendenöffnung der Kamera selbst geschaffen werden müssen. Sie haben durch Bildbearbeitung die Möglichkeit, eine Hintergrundunschärfe zu erzeugen, den Kontrast zu erhöhen oder mit verschiedenen Anschnitten zu experimentieren.
Haben Sie mit Ihrem Smartphone schöne Bilder festgehalten? Vor allem bei Smartphone-Fotografien ist eine nachträgliche Bildbearbeitung der Schärfeverläufe wichtig, obwohl viele Smartphone mittlerweile eine Doppelkamera haben (das Smartphone nutzt den Versatz beider Objektive zur Erschaffung des Bildes).
Das Bildprogramm Photoshop ermöglicht dies über den Einsatz bestimmter Funktionen: Anwendung finden hier verschiedene Pinsel, das Freistellungswerkzeug, der Gaußsche Weichzeichner und das Verlaufswerkzeug. Als Fotomaterial eignen sich beispielsweise Nachtaufnahmen, die verschiedene Lichtquellen und Glanzlichter im Hintergrund zeigen.
Im Menü Filter > Weichzeichnungsfilter > Objektivunschärfe wird die Tiefen-Map eingestellt. Bei der Bearbeitung stellen Sie die Wölbung der Irisblende auf den Wert 100 ein, um runde Bokeh-Muster zu erhalten. Mit Radius, Helligkeitsbereich und dem Schwellenwert kann experimentiert werden. Die Werte für das Rauschen können erhöht werden – so haben Sie die Kontrolle über jeden einzelnen Pixel.
Schließlich können Sie über die Funktion Filter > Weichzeichnungsfilter > Gaußscher Weichzeichner Weichzeichner-Effekte kombiniert. Ein Wert von etwa 40 Pixeln hat sich dabei für ästhetische Bokehs bewährt. Mit dem Freistellungswerkzeug lassen sich bestimmte Bildabschnitte des Motivs besonders hervorheben. Mit einem runden Pinsel fügen Sie weitere Kreise in das Bild ein.
Besonders kunstvolle Motive entstehen mit Photoshop, wenn die verschiedenen Bearbeitungsebenen übereinander kopiert werden. In einem letzten Bearbeitungsschritt werden Farbverläufe mit dem Verlaufswerkzeug in das Bokeh eingefügt, um Farbsäume zu simulieren, die manche Objektive durch Schärfeverläufe (von der Unschärfe zur Tiefenschärfe) produzieren.
Wollen Sie mehr über Bildbearbeitungsprogramme erfahren? Lesen Sie in unserem Magazin die besten Tipps zur Software zum Bearbeiten, Freistellen und Verbessern.
Nach obenZusammenfassung: Wichtige Punkte für das Gestaltungsmittel „Bokeh“
Vor der Beschäftigung mit Bokeh-Effekten sollten Sie sich bewusst sein, dass die Schärfentiefe durch drei wesentliche Faktoren beeinflusst wird:
- Öffnung der Blende
- Gegenstandsweite (die Gegenstandsweite ist die Entfernung von der Gegenstandsebene bis zur Hauptebene des Objektivs)
- Die eingesetzte Festbrennweite
Wer kreativ mit Bokehs umgehen möchte, muss den Zusammenhang zwischen dem Bokeh, der Blendenstufe und dem Abstand zum Objekt erfassen. Die Abbildungseigenschaften hängen direkt von den folgenden Faktoren ab:
- Die Tiefenschärfe ist umso geringer und die Unschärfe umso größer, je näher das Objekt ist.
- Die Tiefenschärfe im Bild ist umso geringer und das Bokeh umso ausgeprägter, je weiter die Blende geöffnet ist.
- Feste Brennweiten fördern die Ausprägung eines interessanten Bokehs. Geeignet ist zum Beispiel ein lichtstarkes Objektiv mit 85 mm.
- Möchte man das Bokeh kreativ einsetzen, sollte man bevorzugt die Kameraeinstellung mit Blendenvorwahl A oder A/v wählen. Die Blendenöffnung sollte dabei maximal sein.
- Die interessanten Unschärfekreise entstehen mit Lichtquellen sowie Glanzlichtern im Bildhintergrund. Dadurch kann besonders bei Nachtaufnahmen ein seidenweicher Bokeh-Effekt entstehen – der Lichtverlust der Dämmerung kann hier als künstlerisches Stilmittel wirken.
© Kai Ziehl. Dieser tolle Verwischungseffekt ist ebenfalls dem Bokeh zu verdanken.
Da das Bokeh die Form der Blende abbildet (eine starke Lichtquelle im Hintergund vorausgesgetzt), lassen sich durch selbstgebaute Aufsätze mit niedriger Blendenzahl besonders ansehnliche Bokeh-Formen schaffen.
Ob bestimmte Unschärfekreise im Hintergrund als ästhetisch empfunden werden, obliegt der subjektiven Wahrnehmung des Betrachters. Manche Bokehs werden als hart, andere als weich wahrgenommen. Es gibt ruhige und unruhige Verläufe, Punkte, Farbsäume und kreative Doppellinien im Motiv – stets abhängig vom Objektiv, das scharfgestellt wurde.
Vertrauen Sie auf Ihr eigenes ästhetisches Gefühl, was Bokeh-Effekte betrifft. Manche Bokehs werden als hart, andere als sehr weich empfunden. Es gibt ruhige und unruhige Verläufe, Punkte, Farbsäume und kreative Doppelkonturen im Motiv – stets abhängig vom Objektiv, das scharfgestellt wurde. Zu unruhige Bokehs mit zu vielen Lichtreflexen sollten Sie vermeiden, da hier die Übergänge zur Tiefenschärfe oftmals nicht harmonisch gelingen.
Nach obenExtra-Tipp: Bokeh-Aufnahmen hinter Acrylglas präsentieren
Haben unsere Beispiele Sie inspiriert? Haben Sie einen eindrucksvollen Helligkeitsbereich erschaffen? Nun haben Sie das Handwerkszeug für gelungene Bokeh-Aufnahmen kennegelenrt. Durch den Bokeh-Effekt können Sie eine neue Sicht einnehmen und einen neuen Ansatz ausprobieren. Spielen Sie mit Unschärfe, Kontrast und Doppelkonturen und zeigen Sie Ihre schönsten Bilder als großformatige Kunstwerke. Wie wäre es mit einem ausdrucksstarken Foto hinter Acrylglas?