Fotokunst öffnet den Blick für kulturelle Vielfalt

Von Andrea Bruchwitz - Di, 22.05.2018 - 08:44
Kulturelle Diversität in der Fotografie
Photography by Angelica Dass | www.angelicadass.com

 
Wer schon einmal in der Weltmetropole New York war, hat eine leise Ahnung davon, was wahrhaftige kulturelle Vielfalt bedeutet. In den Straßen von Manhattan stößt man nicht nur auf Christen, Juden, Muslime, Buddhisten und Hinduisten, sondern auch auf weniger bekannte oder gar verwunderliche Glaubensformen. Man entdeckt zwischen den Leuchtreklamen kleine Glaubensschreine, atmet den Duft von Räucherstäbchen ein oder liest beiläufig Plakate, auf denen Schriftzüge wie „Kabbalah for Women“ prangen.

New York City ist ein Mekka der Kulturen: Durch die Zuwanderung weichen die Grenzen zwischen verschiedenen Sprachen, Hautfarben und Traditionen auf. Unter allen Industriestaaten zieht es die meisten Zuwanderer – nach den Vereinigten Staaten – nach Deutschland. Laut der Zeitschrift GEO leben mittlerweile Menschen aus 190 Nationen in der Bundesrepublik. Das Antlitz des Landes verändert sich, denn unzählige Nationalitäten, Ethnien und Glaubensrichtungen vermischen sich. Dadurch wird es immer komplizierter, Menschen einer bestimmten ethnischen Gruppe zuzuordnen.

In dieser multiethnischen Vermischung entsteht eine neuartige Schönheit, die viele Fotografen und Künstler durch ihre Arbeiten sichtbar machen wollen. Damit soll auch ein Zeichen gesetzt werden –  gegen die stigmatisierende Frage „Woher kommst du wirklich?“, mit der im Heimatland geborene Menschen häufig konfrontiert werden, wenn sie nicht die „landestypischen“ Gesichtszüge aufweisen. Nicht nur Menschen mit multiethnischen Wurzeln, sondern auch Geflüchtete aus Krisenstaaten, Studenten und Fachkräfte aus anderen Ländern stehen häufig vor einem Rätsel, wenn es um ihre kulturelle Zugehörigkeit geht.

Kulturelle Diversität in der Fotografie
Photography by Angelica Dass | www.angelicadass.com

Fotokunst hat die immense Kraft, ein Fragezeichen hinter Gedankenkonstrukte zu setzen. So hat die brasilianische Fotografin Angélica Dass ungefähr 4.000 Porträtfotos mit Pantone Farbkarten kombiniert, die den Hautton der jeweiligen Person aufzeigen. Die Binarität von „Schwarz“ und „Weiß“ wird gänzlich aufgehoben.

Kulturelle Diversität in der Fotografie
Kulturelle Diversität in der Fotografie

Kulturelle Diversität in der Fotografie

Kulturelle Diversität in der Fotografie
Photographs by Angelica Dass | www.angelicadass.com

Laetitia KY setzt in den sozialen Netzwerken ein Zeichen. Sie verwandelt ihr schwarzes, gekräuseltes Haar in aufwändige Frisuren, etwa in eine Pistole oder eine Glühbirne, und lässt sich vor monotonen Hintergründen fotografieren. Die Künstlerin möchte dunkelhäutige Frauen dazu inspirieren, ihre Wurzeln zu zelebrieren und ethnische Herkunft als Chance zu begreifen.

Fotografie hat durch ihre universelle Lesbarkeit das Potential, bestehende Gedankenkonstrukte aufzubrechen. Ein Bild überwindet alle existierenden Grenzen, die durch Sprache, Kultur oder Konditionierung errichtet wurden. Vor allem aber kann ein Bild kommunizieren, dass die Vielfältigkeit und Vermischung von verschiedenen Ethnien nichts Bedrohliches an sich hat – sondern dass dabei eine mosaikartige Schönheit entsteht, die es noch nie zuvor gab.

Andrea Bruchwitz

Tipp: Fotografieren auch Sie gerne Menschen? Zeigen Sie die menschliche Schönheit in all ihren Facetten? Lassen Sie Ihre schönsten Porträtfotografien nicht auf der Festplatte verstauben. Bewundern Sie Ihr Motiv als Acrylglas Foto in leuchtenden Farben oder entscheiden Sie sich für ein Foto auf Alu Dibond!

Kulturelle Diversität in der Fotografie

Kulturelle Diversität in der Fotografie

 ACRYLGLAS FOTO GESTALTEN