Gemischte Beleuchtungsszenarien: Stimmungsvolle Fotos mit Mischlicht

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Das Fotografieren mit Mischlicht stellt Fotografen oft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnet der gekonnte Umgang mit verschiedenen Lichtquellen faszinierend kreative Möglichkeiten. In diesem Blogbeitrag wird das Thema Mischlicht ausführlich beleuchtet, indem typische Situationen, Herausforderungen und Lösungen vorgestellt werden. Ziel ist es, Fotografen dabei zu unterstützen, Mischlicht effizient einzusetzen und beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.

Was versteht man unter Mischlicht?

Mischlicht bezeichnet die Situation, in der verschiedene Lichtquellen mit unterschiedlichen Farbtemperaturen gleichzeitig auf ein Bildmotiv einwirken. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn natürliches Tageslicht mit künstlichem Licht wie Glühlampen, Leuchtstoffröhren, Blitzlicht oder Dauerlicht kombiniert wird. Jede Lichtquelle hat ihre eigene Farbtemperatur, die in Kelvin (K) gemessen wird. Tageslicht hat eine Farbtemperatur von etwa 5.500 Kelvin, während die Farbtemperatur von Glühbirnen bei etwa 2.700 Kelvin und die von Leuchtstoffröhren bei etwa 4.000 bis 6.000 Kelvin liegt. Der Umgang mit diesen unterschiedlichen Lichtquellen erfordert ein feines Gespür und technisches Wissen, um ein ausgewogenes Bild zu erzeugen.

Beispiele für typische Mischlichtsituationen

Mischlichtsituationen können in verschiedenen Umgebungen auftreten. Ein typisches Beispiel für eine Mischlichtsituation ist das Fotografieren in Innenräumen mit großen Fenstern, durch die Tageslicht einfällt, während im Raum zusätzlich künstliche Lichtquellen wie Stehlampen und Deckenleuchten verwendet werden. Das Tageslicht wirkt kühl und bläulich, während das Licht von Glühlampen eine wärmere Farbtemperatur hat und gelblich erscheint. In solchen Situationen entsteht ein deutlicher Farbkontrast zwischen den verschiedenen Lichtquellen, der die Farben und die Stimmung des Bildes beeinflusst.

Galeriewand mit WhiteWall Logo und verschiedenen gerahmten Fotografien und Kunstwerken.

Eine weitere gängige Mischlichtsituation tritt bei Außenaufnahmen während der blauen Stunde oder in der Dämmerung auf. Die blaue Stunde bezeichnet den Zeitraum kurz vor Sonnenauf- oder kurz nach Sonnenaufgang, in dem das restliche Tageslicht eine kühle, bläuliche Farbe annimmt. Gleichzeitig werden oft Straßenlaternen oder andere künstliche Lichtquellen eingeschaltet, die eine wärmere Farbtemperatur haben. Diese Kombination aus kühlem Tageslicht und warmem Kunstlicht erzeugt eine besondere Stimmung, die von vielen Fotografen für atmosphärische und kontrastreiche Bilder genutzt wird. Auch hier ist es wichtig, die Lichtquellen sorgfältig aufeinander abzustimmen, um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen.

Auch bei Veranstaltungen, Konzerten oder in Theatern sind Mischlichtsituationen häufig anzutreffen. Hier werden oft verschiedene Scheinwerfer und Bühnenleuchten mit unterschiedlichen Farbtemperaturen und Lichtstärken eingesetzt. Diese Lichter interagieren mit dem vorhandenen Umgebungslicht und erzeugen eine komplexe Lichtsituation. Die Fotografin oder der Fotograf muss hier besonders darauf achten, die verschiedenen Lichtquellen so zu kombinieren, dass die Farben und Details der Szene gut zur Geltung kommen, ohne dass unnatürliche Farbverschiebungen entstehen. Auch Hochzeiten bieten viele Szenarien für Mischlicht, zum Beispiel in Kirchen mit farbigem Licht durch Buntglasfenster und gleichzeitigem Einsatz von Blitzlicht.

Ein weiteres Beispiel für Mischlicht ist das Fotografieren in Büros oder Geschäften, die sowohl von Tageslicht als auch von künstlichen Lichtquellen beleuchtet werden. Das kann unter anderem für Business-Porträts oder für Architektur- und Produktaufnahmen relevant sein. In modernen Büros werden häufig Leuchtstoffröhren mit einer Farbtemperatur von etwa 4.000 bis 6.000 Kelvin eingesetzt, die ein neutralweißes Licht erzeugen. Dieses Licht kann in Kombination mit dem durch Fenster einfallenden Tageslicht eine kühle, aber gleichmäßige Beleuchtung erzeugen. In Geschäften werden dagegen häufig Glühbirnen oder Halogenlampen eingesetzt, die ein wärmeres Licht erzeugen. Hier müssen Fotografen die verschiedenen Lichtquellen ausbalancieren, um eine gleichmäßige Ausleuchtung der Personen oder Produkte und eine natürliche Farbwiedergabe zu gewährleisten.

Menschen tanzen in einem dunklen Raum mit rotem Licht, verschwommene Bewegung sichtbar.

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Herausforderungen bei der Arbeit mit Mischlicht

Die Arbeit mit Mischlicht stellt Fotografen vor einige Herausforderungen, die für hochwertige Bilder sorgfältig gemeistert werden müssen. Eine der größten Herausforderungen ist die unterschiedliche Farbtemperatur der Lichtquellen, die zu Farbverschiebungen und unnatürlichen Hauttönen führen kann.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Intensität und die Verteilung der Lichtquellen variieren können. Das Verhältnis zwischen Umgebungslicht und künstlichem Licht kann sich zum Beispiel stark unterscheiden, was die Belichtung erschwert. Es besteht die Gefahr, dass bestimmte Bildbereiche über- oder unterbelichtet werden, was sich auf die Details und die Gesamtqualität des Bildes auswirken kann. Fotografen müssen daher die Intensität der verschiedenen Lichtquellen sorgfältig ausgleichen und gegebenenfalls mit Diffusoren oder Reflektoren arbeiten, um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen.

Auch Schatten und Reflektionen können durch die verschiedenen Lichtquellen unvorhersehbar und schwer zu kontrollieren sein. Unterschiedliche Lichtquellen werfen Schatten in unterschiedliche Richtungen, was zu einem ungleichmäßigen Schattenwurf führen kann. Diese Schatten können die Bildkomposition stören und die gewünschte Ästhetik beeinträchtigen. Werden die Schatten als störend empfunden, kann es sinnvoll sein, die Lichtquellen, wenn möglich, neu zu positionieren und damit den Schattenwurf zu verändern.

Ein weiteres Problem ist die Farbtreue. Verschiedene Lichtquellen können Farben unterschiedlich wiedergeben. Das kann besonders bei Produkt- oder Portraitaufnahmen problematisch sein. Hier ist es wichtig, die Farbtemperatur der verschiedenen Lichtquellen zu kennen.

Auch der Weißabgleich der Kamera spielt bei Mischlicht eine wichtige Rolle. Ein falscher Weißabgleich kann dazu führen, dass die Farben im Bild nicht richtig wiedergegeben werden und das Bild einen unnatürlichen Farbstich aufweist. Der Weißabgleich kann manuell oder automatisch erfolgen, wobei der manuelle Weißabgleich oft die genauere Methode ist, um die Farbtemperaturen der Lichtquellen auszugleichen. Obwohl der Weißabgleich auch nachträglich in der Bildbearbeitung angepasst werden kann, empfiehlt es sich, den Weißabgleich bereits bei der Aufnahme einzustellen, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen und die Lichtquellen optimal aufeinander abzustimmen.

Beleuchtete historische Gebäude entlang eines ruhigen Flusses bei Nacht in einer Stadt.

So werden Umgebungslicht und Mischlicht aufeinander abgestimmt

Beim Fotografieren mit Mischlicht ist es für eine harmonische und natürliche Lichtstimmung von entscheidender Bedeutung, die Farbtemperatur der künstlichen Lichtquelle an das Umgebungslicht anzupassen. Das erfordert ein sorgfältiges Vorgehen und die richtige Einstellung von Kamera und Blitz bzw. Dauerlicht. Wir erklären Schritt für Schritt, wie man dabei vorgeht.

Zunächst ist es wichtig, die Farbtemperaturen der verschiedenen Lichtquellen zu kennen. Tageslicht hat, wie eingangs erwähnt, typischerweise eine Farbtemperatur von etwa 5.500 Kelvin, während künstliche Lichtquellen wie Glühbirnen und Leuchtstoffröhren unterschiedliche Farbtemperaturen haben können, die in der Regel zwischen 2.700 und 6.000 Kelvin liegen.

Sobald die Farbtemperaturen bekannt sind, werden die künstlichen Lichtquellen angepasst. Eine gängige Methode ist die Verwendung von Farbfolien oder so genannten Gels. Diese werden vor der Lichtquelle angebracht, um deren Farbtemperatur zu verändern. Zum Beispiel kann eine blaue Folie das warme Licht einer Glühbirne kühler machen, um es dem Tageslicht anzunähern. Umgekehrt kann eine orangefarbene Folie das kalte Licht eines Blitzlichts mit tageslichtähnlicher Farbtemperatur wärmer machen, um es an wärmere Lichtquellen anzupassen. Die Wahl der Folie hängt von der Differenz zwischen der Farbtemperatur der künstlichen Lichtquelle und der des Umgebungslichts ab.

Neben den Farbfolien gibt es auch moderne LED-Dauerleuchten mit stufenlos einstellbarer Farbtemperatur. Diese haben den Vorteil, dass sie flexibel an unterschiedliche Lichtverhältnisse angepasst werden können. Durch Drehen eines Drehreglers oder mit Hilfe einer Fernbedienung kann die Farbtemperatur der LED-Leuchten genau eingestellt werden, um eine ideale Harmonie mit dem Umgebungslicht zu erreichen.

Wird das vorhandene Umgebungslicht mit zusätzlichen Blitz- oder Dauerleuchten kombiniert, werden diese so eingestellt, dass sie das vorhandene Umgebungslicht ergänzen, ohne es zu dominieren. Dazu wird zunächst eine Probeaufnahme ohne zusätzliches künstliches Licht gemacht, um die Belichtung der Kamera so einzustellen, dass das Umgebungslicht wie gewünscht zur Geltung kommt. Erst danach wird der Blitz oder das Dauerlicht eingeschaltet und in der Intensität so lange reguliert, bis sich das Kunstlicht optimal in die Gesamtbelichtung einfügt. Eine geringere Lichtleistung sorgt dafür, dass das Kunstlicht das Umgebungslicht nicht überstrahlt und eine natürliche Lichtstimmung erhalten bleibt. Der Blitz kann auch mit einem Diffusor versehen werden, um das Licht weicher und gleichmäßiger zu verteilen und harte Schatten zu vermeiden.

Nach der Anpassung der künstlichen Lichtquellen und der Kameraeinstellungen ist es ratsam, Testaufnahmen zu machen. Diese helfen, die Lichtverhältnisse zu überprüfen und gegebenenfalls weitere Anpassungen vorzunehmen. Dabei sollte besonders auf Farbverschiebungen und unnatürliche Schatten geachtet werden. Gegebenenfalls kann der Weißabgleich der Kamera nachjustiert oder die Position und Leistung des Blitzes oder des Dauerlichts angepasst werden.

Mann mit dunklem, lockigem Haar trägt weißen Hemdkragen und schwarzen Anzug, vor unscharfem Hintergrund.

Blitz oder Dauerlicht - Welche Lichtquelle eignet sich am besten für Mischlichtsituationen?

Grundsätzlich kann sowohl Blitzlicht als auch Dauerlicht mit Lichtformer und Farbfolien in Mischlichtsituationen eingesetzt werden. Beide künstlichen Lichtquellen haben spezifische Vorteile. Blitzlicht hat eine sehr hohe Lichtleistung und kann zum Beispiel in starken Gegenlichtsituationen eingesetzt werden, in denen etwa eine Person gegen die Sonne aufgehellt wird. Auch hier handelt es sich um eine Mischlichtsituation. Durch die kurze Blitzdauer von meist wenigen Millisekunden können zudem Bewegungen besser eingefroren und auch schnelle Motive gestochen scharf abgebildet werden. Das ist besonders bei der Sport- und Actionfotografie hilfreich.

Dauerlicht hingegen hat den Vorteil, dass es kontinuierlich leuchtet und dem Fotografen so eine direkte visuelle Rückmeldung über die Lichtverhältnisse gibt. Das erleichtert die Beurteilung der Lichtstimmung und die Positionierung der Lichtquellen erheblich. Vor allem Porträt- und Produktfotografen können so sofort sehen, wie das Licht auf das Motiv fällt und welche Schatten und Reflexionen entstehen. Moderne LED-Dauerleuchten bieten zudem die Möglichkeit, die Farbtemperatur stufenlos einzustellen, was die Anpassung an das Umgebungslicht erleichtert und eine präzise Kontrolle der Lichtfarbe ermöglicht.

Darüber hinaus eignet sich Dauerlicht auch sehr gut für Videoaufnahmen. In Situationen, in denen sowohl fotografiert als auch gefilmt werden soll, bietet Dauerlicht den Vorteil, dass es kontinuierlich eingesetzt werden kann und somit auch bei bewegten Bildern eine konstante Ausleuchtung gewährleistet. Das ist besonders in der Event- und Hochzeitsfotografie von Bedeutung, wo häufig sowohl Fotos als auch Videos benötigt werden.

Zusammenfassend: Diese fünf Schritte sollten Sie bei der Arbeit mit Mischlicht beachten:

1. Analyse der Lichtquellen:

Vor der Aufnahme sollten Sie alle vorhandenen Lichtquellen identifizieren und ihre Farbtemperaturen einschätzen. Das hilft Ihnen dabei, die verschiedenen Lichteinflüsse im Bild besser zu verstehen.

2. Anpassung der Farbtemperaturen:

Nutzen Sie Farbfolien oder bei einigen LED-Dauerlichten den Drehregler für die Farbtemperatur, um die Farbtemperaturen der Lichtquellen aneinander anzugleichen.

3. Einsatz von Hilfsmitteln:

Diffusoren, Reflektoren und Abschatter können helfen, das Licht zu formen und noch gezielter einzusetzen. Dadurch werden harte Schatten vermieden und eine harmonische Ausleuchtung erreicht.

4. Manueller Weißabgleich:

Stellen Sie den Weißabgleich Ihrer Kamera manuell auf die dominante Lichtquelle ein, um Farbverfälschungen zu vermeiden und eine natürliche Farbwiedergabe zu gewährleisten.

5. Testaufnahmen und Anpassungen:

Testaufnahmen helfen Ihnen dabei, die Lichtverhältnisse zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Achten Sie hierbei auf Farbverschiebungen und unnatürliche Schatten.

Fazit

Das Fotografieren mit Mischlicht erfordert ein gutes Verständnis der verschiedenen Lichtquellen und ihrer Eigenschaften. Mit gezielten Anpassungen der Farbtemperatur und einer sorgfältigen Steuerung der Lichtintensität gelingen Ihnen kreative und stimmungsvolle Bilder. Setzen Sie Ihre Aufnahmen gebührend in Szene - als hochwertige Fotos im Rahmen. Oder möchten Sie jemandem eine Freude machen? Dann verschenken Sie Ihre schönsten Bilder als hochwertige Fotoabzüge in Galeriequalität.

Erfahren Sie mehr über die Autorin

Als ausgebildete Portrait- und Hochzeitsfotografin bringt Katharina Wergen ihr umfangreiches Wissen in die Fotografie ein. Seit 2018 ist sie bei WhiteWall im Unternehmen als Sales Consultant tätig und unterstützt Ausstellungsprojekte für Museen und Galerien. Zudem fokussiert sie sich verstärkt auf die Reportagefotografie. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fotografin, hier im Interview.

Porträt von Katharina Wergen, WhiteWall Sales Consultant Head Office.

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