Zwischen Wildblumen und Filmrollen – Interview mit Tiffany
Tiffany Newman
Tiffany Newman ist Reise-, Abenteuer- und Lifestyle-Fotografin mit einer besonderen Liebe zur analogen Fotografie. Aufgewachsen in den Appalachen und später geprägt vom Leben in den Regenwäldern Mauis, schöpft sie ihre kreative Inspiration aus der Natur und verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen wie Malerei, Siebdruck oder Tanz. Im Interview erzählt sie, wie sie schon als Kleinkind zur Fotografie kam, warum ein Hagelsturm in den Dolomiten zu ihren Lieblingsbildern führte – und was sie Nachwuchsfotografen rät, die ihren eigenen Stil entwickeln wollen.

Interview mit Tiffany Newman
Kannst du uns ein bisschen erzählen, wie du zur Fotografie gekommen bist?
Fotografie war schon immer ein Teil meines Lebens. Mein Vater hatte ein Fotostudio, als ich klein war – Kameras gehörten also irgendwie immer dazu. Sobald ich meine Feinmotorik halbwegs im Griff hatte, hatte ich auch schon eine Kamera in der Hand.
Bitte erzähle etwas über deine Bilder. Was interessiert dich besonders? Wie wählst du Farben, Kompositionen und Themen aus?

Mit natürlicher Wärme fasst unser Bestseller „Hamburg” das Großformat hinter Acryl ein und ergänzt die Atmosphäre von Licht und Farben optimal.
Mich inspirieren am meisten natürliche Landschaften und das Entdecken neuer Orte. Ich liebe es, Landschaften zu fotografieren, bei denen im Vordergrund noch etwas Spannendes passiert – meistens sind das Wildblumen, Tiere oder hübsche kleine Häuser, die ich unterwegs entdecke. Ich greife oft zu Grün- und Blautönen, weil sie für mich Leben symbolisieren.
Wie lässt du dich inspirieren? Was inspiriert dich am meisten – Filme, Bücher, Zeitschriften oder deine Umgebung?
Oh, tolle Frage! Ich habe Kunstgeschichte studiert, deshalb macht es mir großen Spaß, Kompositionen und Bildaufbau in Gemälden zu analysieren. Ich liebe es auch, in Museen für bildende Kunst zu gehen oder Bewegungskünstler:innen auf der Bühne zu sehen. Es fasziniert mich, wenn jemand mit dem Körper Kunst schafft – jede Bewegung ist wie eine flüchtige Komposition. Das inspiriert oft auch meine eigene visuelle Arbeit. Aber am meisten glaube ich: Inspiration ist überall – man muss sie nur sehen wollen.
Gibt es ein Bild von dir, das eine besondere Geschichte oder Erinnerung mit sich bringt?

Gegensätze bringen die Motive in Balance: Die ArtBox aus weißem Ahorn verleiht starke Raumwirkung, während Alu-Dibond für moderne Leichtigkeit sorgt.
Ich war mit zehn Freunden in den Dolomiten wandern, auf dem Weg zu einer Berghütte. Es war ein strahlend sonniger Tag – bis plötzlich ein Hagelsturm losbrach. Natürlich war es der eine Tag, an dem ich keine Regenjacke dabei hatte. Ich bin lachend durch den eiskalten Regen zur Hütte gerannt. Mitten im Chaos hat meine analoge SLR den Geist aufgegeben – mir blieb nur meine kleine Point-and-Shoot-Kamera für den Rückweg am nächsten Tag. Mit nassen Schuhen und wenig Erwartungen habe ich dann ein paar meiner Lieblingsbilder überhaupt gemacht.
Du arbeitest fast ausschließlich analog. Was bedeutet diese Entscheidung für deinen kreativen Prozess? Und welchen Tipp hast du für Digitalfotografen, die neugierig auf Film sind?
Was ich an der analogen Fotografie liebe, ist, dass sie mich entschleunigt. Ich nehme meine Umgebung viel bewusster wahr und bin richtig im Moment. Früher habe ich im digitalen Bereich gearbeitet und täglich Tausende Bilder geschossen – irgendwann war ich komplett ausgebrannt und habe die Kamera für Jahre weggelegt. Als ich dann meine erste Filmkamera bekam, hat das die Freude an der Fotografie zurückgebracht. Für mich fühlt es sich an, als würde ich wirklich den Moment einfangen – wie eine Art Alchemie, bei der Zeit physisch auf dem Negativ festgehalten wird.
Du hast schon so viele unterschiedliche Orte fotografiert – von den Dolomiten bis nach Costa Rica. Was sind deine Tipps für Reisefotografen, die authentische Momente abseits der Touristenpfade suchen?

Der beste Weg ist immer noch: mit den Einheimischen reden. So findet man nicht nur die schönsten Momente, sondern auch das beste Essen und spannende Geschichten. Wenn man echtes Interesse zeigt und respektvoll ist, teilen Menschen gern ihr Wissen.
Wie wichtig ist für dich der physische Print deiner Bilder? Worauf achtest du bei der Auswahl von Materialien, Formaten oder Papieren?
Ein Bild aus der digitalen Welt ins Physische zu bringen, ist für mich ein unglaublich bedeutungsvoller Schritt. Was ich dabei gelernt habe: Farbmanagement ist alles. Man sollte die Dateien gut auf den Druck vorbereiten, damit die Farben und Nuancen auch wirklich so rauskommen, wie man sie sich vorgestellt hat.
Was ist eine wichtige Lektion, die du Nachwuchsfotografen mit auf den Weg geben würdest, um einen eigenen Stil zu entwickeln?

Die Schattenfuge des Rahmens Basel in Nussbaum gibt dem Foto-Abzug eine schwebende Wirkung. Glänzendes Acrylglas verstärkt die Brillanz der Farbflächen.
Gute Frage. Am Anfang habe ich einfach alles fotografiert – Natur, Freunde, Familie, Fremde, Tiere, Städte, Gebäude. Ich habe mit verschiedenen Filmen und Kameras experimentiert. Mit der Zeit habe ich dann herausgefunden, was sich für mich am stimmigsten anfühlt: ein paar Lieblingsfilmtypen, zwei Kameras, mit denen ich besonders gern arbeite, und ein Nachbearbeitungsprozess, mit dem ich meine Farbwelt konsistent halten kann.
Mein wichtigster Tipp ist: Experimentiert, was das Zeug hält. Kreiert, kreiert, kreiert – und dann kreiert noch mehr. Euer Stil entwickelt sich mit der Zeit, durch Wiederholung, Neugier und Intuition. Und selbst wenn ihr mal das Gefühl habt, „angekommen“ zu sein – es geht trotzdem weiter. Ich schärfe ständig meinen Blick, entwickle meinen Geschmack weiter und verändere, wie ich die Welt sehe. Und genau das macht es so spannend.
Was sollten wir sonst noch über dich wissen?
Ich heiße Tiffany Newman und bin Reise-, Abenteuer- und Lifestyle-Fotografin. Ich bin in den Appalachen aufgewachsen, wo mich die Natur von klein auf inspiriert hat. Später habe ich in den üppigen Regenwäldern von Maui, Hawai’i gelebt – dort hat sich meine Verbindung zur Natur noch einmal vertieft, und meine Leidenschaft für die Fotografie ist neu entfacht. Mein kreativer Weg hat mich durch viele Medien geführt: Zeichnen, Malen, Siebdruck – aber Filmfotografie ist die Ausdrucksform, die mich wirklich erfüllt.
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