Alles andere als urbane Monotonie: Architektonische Farbwelten von Paul Eis

Kurzprofil

Der Berliner Fotograf Paul Eis inszeniert klassische Architektur durch Fotografie, vermischt dabei verschiedene Stile und verarbeitet seine Fotos anschließend digital zu intensiven Farbwelten. Die abstrakte Ästhetik seiner Fotografien hat dem jungen Künstler bereits eine Fangemeinde von über 40.000 Followern auf Instagram gesichert.

Im Architekturfotografie Projekt „A colorful makeover of architecture“ von 2015 wirft er die Frage auf, warum unsere Städte so grau, monoton und lebensfeindlich geworden sind und ob es nicht an der Zeit wäre, sie freundlicher, lebendiger, einfach bunter zu gestalten? Die Bilder des Social-Media-Projekts wurden vielfach international publiziert und ausgestellt, zuletzt im Rahmen der Architekturbiennale 2021 in Venedig.

Portrait of Paul Eis.

3 FRAGEN AN PAUL EIS

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Eigentlich schon als Kind, als ich meine meine erste Kamera bekommen habe. Ein einfacher Fotoapparat mit Film. Später habe ich dann als Teenager meine erste Spiegelreflex Kamera gekauft, mit der ich auch angefangen habe, mich ernsthafter mit der Fotografie zu beschäftigen. Für mich war damals Fotografie schon immer etwas spielerisches und mich hat schnell gereizt mit Veränderungen der Bilder neue Dinge aus der Realität herauszunehmen und neu zu interpretieren. Ich denke, dass auch damals schon meine Begeisterung für Architektur und die Möglichkeiten, mit Ideen Räume und (Gedanken)Welten zu erschaffen, mich zur Fotografie bewegt hat. Da Fotografie für mich immer die Möglichkeit war Imaginationen bildhaft werden zu lassen.

Der explizite Auslöser für diese Fotoserie war die Architektur der Plattenbausiedlungen in Berlin und dabei die Frage, wie sich mit solchen zwar geometrisch starken aber gleichzeitig unglaublich tristen Fassaden umgehen lässt um lebendigere Räume zu erschaffen.

Fotos: Paul Eis

Wie lässt du dich inspirieren, um deine Bildideen zu entwickeln?

Eine einzige Inspirationsquelle zu nennen fällt mir meistens schwer. Ich denke, am ehesten würde ich behaupten, dass die „Wirklichkeit“, die sich unmittelbar um einen bewegt, meine größte Inspirationsquelle ist. Das können natürlich Dinge oder Gebäude sein, die mir gefallen oder auch genau nicht gefallen. Aber genauso gut auch Gespräche oder Ereignisse. Auch der unendliche Strom an Impressionen durch die sozialen Medien hat sicher die eine oder andere Spur bei mir hinterlassen. Ich denke, das wichtigste ist für mich immer, die Augen und Ohren offen zu haben für neue Einflüsse.

Foto: Paul Eis

Wo findet man dich, wenn du nicht hinter der Kamera stehst?

Wenn ich nicht in der Universität bin oder mit verschiedenen Büros an Architekturprojekten arbeite, findet man mich in der Natur auf dem Rennrad oder in den Bergen. Oder auf Ausflügen und Reisen, die mich schon an viele inspirierende Orte geführt haben. Meine Freizeit nutze ich auch um neue Ideen zu entwickeln und auszuprobieren. Da ich Hauptberuflich eher in der Architektur zu finden bin, ist die Fotografie für mich immer noch etwas, das ich zwanglos mit viel Enthusiasmus und Experimentierfreude betreiben kann.

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