FOTOHAUS ARLES 2025

"Uns eint ein frischer Blick auf die Welt – sowie der Wille, neue Perspektiven zu schaffen und notwendige gesellschaftliche Diskurse anzuregen." (Thomas Pirot, Kurator)

Interview mit dem Kurator Thomas Pirot

1 - könnt ihr euch vorstellen? Dein Werdegang, deine Inspirationsquellen, deine Motivation als Künstler*innen

Wir sind ein Kollektiv aus laif-Fotograf*innen, das sich über die Grenzen von Klasse, Bildungswegen, Identitäten und Alters hinweg zusammengefunden hat. Uns eint ein frischer Blick auf die Welt – sowie der Wille, neue Perspektiven zu schaffen und notwendige gesellschaftliche Diskurse anzuregen. Wir arbeiten fotojournalistisch an Themen wie Klimawandel, Konflikten und Identität. Dabei zeigen wir Menschen, die mit Mut, Kreativität und Solidarität neue Wege gehen.

2 - Wie entstand die Idee zu der Ausstellung? Was sind deine verschiedenen Rollen in diesem Projekt und welche Beziehung hast du zu den verschiedenen Künstlern?

Während der Rencontres 2023 sind sich Jeannette und Thomas eines späten Abends zufällig in einer Gasse begegnet. Sie kamen direkt in einen intensiven Austausch über die Arbeit im Fotojournalismus – daraus entstand die Idee, eine Ausstellung in Arles zu realisieren. In den darauffolgenden Monaten gab es Gespräche mit weiteren laif-Fotograf*innen, der Agentur, der Genossenschaft und der Foundation. Erste Ideen zu Themen und Umsetzung wurden entwickelt. Schnell war klar: Uns als Fotojournalist*innen ist es ein Anliegen, den Status quo zu hinterfragen und Alternativen zum Bestehenden aufzuzeigen. Nach und nach fanden wir uns als Gruppe zusammen und verbrachten viele Stunden in Videocalls miteinander. Viele der Ausstellenden bringen sich aktiv ein, arbeiten eigenverantwortlich und selbstorganisiert – dabei ist ein tolles, freundschaftliches Miteinander entstanden. In der Eröffnungswoche der Rencontres d’Arles 2025 werden einige von uns sich erstmals persönlich begegnen. Darauf freuen wir uns sehr!

3 - Was bedeuten Les Rencontres d'Arles für dich?

Das Festival – besonders die Eröffnungswoche – bedeutet für uns: Wiedersehen mit lieben Menschen, neue Bekanntschaften knüpfen und bestehende Freund*innenschaften pflegen. Wir schätzen die Vielfalt der Ausstellungen als Inspirationsquelle, als Diskursräume und als Orte des Austauschs. Auch wenn die Tage intensiv und überwältigend sein können und die Reise jedes Jahr aufwendig und teuer ist, genießen wir die Zeit sehr.

4 - Du hast White Wall angefragt, um dein Projekt zu unterstützen - was hat dich dazu bewegt? Wie nimmst du White Wall wahr und Wie empfandest du die Zusammenarbeit bisher?

Um im Rahmen der Rencontres d’Arles ausstellen zu können, braucht es solidarische Personen, die sich engagieren – jede Form der Unterstützung, ob finanziell oder materiell, ist entscheidend. Die Bilder sind (neben den Menschen) das Herz unserer Ausstellung. Deshalb ist es enorm wichtig, beim Druck und bei der Rahmung mit einem zuverlässigen Partner wie WhiteWall zusammenzuarbeiten. WhiteWall steht für perfekte Druckqualität und ermöglicht es uns, für jede Arbeit das passende Material und den richtigen Rahmen zu finden.

Fotograf*innen: Sitara Ambrosio: www.sitaraambrosio.com - Nora Bibel: www.nora-bibel.de - Rui Camilo: www.rui-camilo.de - Daniel Chatard: www.chatard.de -Jana Islinger: www.janaislinger.com - Jeannette Petri: www.jeannette-petri.com - Marzena Skubatz: www.marzenaskubatz.com

Kurator*innen: Paulina Hildesheim: www.paulinahildesheim.com - Thomas Pirot: www.thomaspirot.de - Anna Ziegler www.annaziegler.com 

"Tracing the Possible" - Kollektivausstellung (laif) - FOTOHAUS Arles vom 7. July bis zum 5. Oktober 2025 in der Fondation Manuel Rivera-Ortiz - 18 rue de la calade in Arles (FR).

laif

Seit über 40 Jahren steht laif für glaubwürdigen, unabhängigen und kritischen Fotojournalismus. Die Agentur laif vertritt weltweit über 400 herausragende Fotograf:innen, darunter zahlreiche World-Press-Photo- und Pulitzer-Preisträger:innen. Seit 1981 bringt sie hochwertige Bilder zuverlässig in die Medien – und zu den Menschen.

Die laif foundation gestaltet die Zukunft des visuellen Journalismus: mit Medienkompetenz-Workshops, Ausstellungen, Festivals, lokalen journalistischen Projekten und Diskurs zum Thema KI.

Die laif Genossenschaft ist Eigentümerin und Fundament von Bildagentur und foundation. Mit rund 400 Mitgliedern stellt sie sicher, dass authentischer Fotojournalismus eine Zukunft hat. Gemeinsam setzen wir uns für freie Meinungsäußerung, eine lebendige und vielfältige Presse- und Kulturlandschaft ein. So stärken wir die Wahrnehmung, das Verständnis und die Wertschätzung von Fotojournalismus – für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Foto: Jeannette Petri

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