"Die Motivation (...) besteht darin, die Komplexität der Thematik und die Tragweite unseres gegenwärtigen Handelns in eine künstlerische, fotografische Sprache zu übertragen und den Lesern somit näher zubringen." (M. Lamberty & J. Höfer)
Interview mit Martin Lamberty & Jann Höfer über ihr Projekt “One Million Years”
1 - Könnt ihr euch vorstellen? Euer Werdegang, eure Inspirationsquellen, eure Motivation als Künstler.
Mein Name ist Jann Höfer, geboren 1986. Ich arbeite als freischaffender Portrait-, Reportage- und Dokumentarfotograf. Nach einer klassischen Ausbildung zum Fotografen habe ich den Masterstudiengang „Photographic Studies“ an der Fachhochschule Dortmund absolviert. Die Geschichten meiner Protagonist*innen versuche ich mit Aufmerksamkeit und Respekt zu erzählen. Mir ist eine ruhige, klare Bildsprache wichtig, die den Blick für Zusammenhänge öffnet, ohne zu überfordern. Dabei helfen mir eine genaue Beobachtung, warme Tonalitäten und eine sorgfältige Komposition.
Mein Name ist Martin Lamberty, geboren 1991, Fotograf und Filmemacher aus Köln. In meiner dokumentarischen Arbeit konzentriere ich mich auf gesellschaftliche und umweltbezogene Themen, die mich persönlich bewegen und denen ich mit einem möglichst offenen Blick begegne. Einige meiner Arbeiten wurden bereits auf Ausstellungen und Festivals im In- und Ausland gezeigt und auch ausgezeichnet. Die Motivation hinter unserer gemeinsamen freien Arbeit „one million years“ besteht darin, die Komplexität der Thematik und die Tragweite unseres gegenwärtigen Handelns in eine künstlerische, fotografische Sprache zu übertragen und den Lesern somit näher zubringen.
2 - Wie entstand die Idee zu der Ausstellung? Was sind eure verschiedenen Rollen in diesem Projekt und welche Beziehung habt ihr zueinander?
Die Idee zur Ausstellung ist entstanden, als wir bei unserer Recherche zum ersten Mal auf den Begriff der Atom-Semiotik gestoßen sind. Die in Deutschland per Gesetz festgeschriebenen eine Million Jahre, die ein Endlager für atomaren Abfall sicher sein muss, überstiegen unsere Vorstellungskraft. Die Herausforderungen, die mit dieser unvorstellbar langen Zeitspanne einhergehen und in der Atomsemiotik beschrieben werden, fanden wir sofort spannend und reizvoll, sodass wir beschlossen, eine fotografische Arbeit dazu zu realisieren.
Die bestmögliche Präsentationsform der Arbeit „One Million Years“ liegt unserer Meinung nach in einer Ausstellung und im Buch. Unsere Arbeitsweise im Projekt war von Beginn an gleichberechtigt. Wir haben gemeinsam recherchiert, die Schwerpunkte festgelegt und bei unseren Terminen zeitgleich fotografiert. Den kuratorischen Prozess haben wir ebenfalls gemeinsam gestaltet. Das Copyright jeder entstandenen Fotografie liegt bei uns beiden. Es gibt keine Aufschlüsselung, wer welches Foto gemacht hat. Das war uns sehr wichtig, um unsere Arbeit als Duo gleichberechtigt realisieren zu können. Wir haben uns im Studium kennengelernt und seither zahlreiche kommerzielle Projekte gemeinsam realisiert. Die Idee, gemeinsam die freie Abschlussarbeit im Studiengang Photographic Studies an der FH Dortmund zu realisieren, war daher nur folgerichtig.
3 -Was bedeuten Les Rencontres d’Arles für euch?
Das „Rencontres d’Arles“ ist seit jeher unser meistbeachtetes Fotografie-Festival. Aufgrund der Größe und vor allem des Schwerpunkts im dokumentarischen und künstlerischen Bereich der gezeigten Arbeiten konnten wir aus unseren Besuchen stets viel Inspiration gewinnen. Mit jedem Besuch des Festivals sind wir in unserer eigenen fotografischen Arbeit gewachsen.
4 - Ihr habt WhiteWall angefragt, um euer Projekt zu unterstützen - was hat euch dazu bewegt? Wie nimmt ihr WhiteWall wahr und Wie empfandet ihr die Zusammenarbeit bisher?
In unserer fotografischen Arbeit legen wir großen Wert auf hohe Qualität in Bezug auf Kontrast, Farbigkeit, Komposition und Veredelung. Aufgrund der uns bekannten hohen Qualität der FineArt-Prints und Rahmungen bei WhiteWall war uns von Anfang an klar, dass wir WhiteWall als Partner zur Produktion unserer Ausstellung in Arles gewinnen wollten. Wir freuen uns riesig, dass es geklappt hat, und sind stolz darauf. Wir können sicher sein, dass wir unsere Arbeit qualitativ bestmöglich präsentieren werden. Die Zusammenarbeit mit WhiteWall war bisher großartig. Dank ihrer kompetenten und verlässlichen Arbeitsweise fühlten wir uns gut beraten und haben mit der ArtBox die ideale Präsentationsform für unsere Exponate gefunden.

Fertigstellung des Kunstwerks in unserer Rahmen-Manufaktur: ein Fine Art Print auf Alu Dibond mit einem Artbox-Rahmen
"One Million Years" by Martin Lamberty & Jann Höfer - FOTOHAUS Arles - 18 rue de la calade - Arles (FR) - Vom 7. July bis zum 5. Oktober 2025
Martin Lamberty – Fotograf & Filmemacher
Martin Lamberty (*1991) ist ein Kölner Fotograf und Filmemacher mit internationaler Reichweite. Sein dokumentarischer Fokus liegt auf gesellschaftlichen und umweltbezogenen Themen. Seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, mehrfach ausgezeichnet und auf renommierten Festivals präsentiert. Er absolvierte den Masterstudiengang „Photographic Studies“ an der Fachhochschule Dortmund.
Seit Jahren prägt er die visuelle Identität von AnnenMayKantereit. Seine Musikvideos erzielten Millionen Klicks, und sein Fotobuch My Friends Got Famous (Verlag Kettler) dokumentiert den Aufstieg der Band. Das Projekt fand internationale Beachtung und wurde im Rahmen des Dummy Awards unter anderem bei der Triennial of Photography Hamburg, den Rencontres d’Arles und in den Deichtorhallen Hamburg gezeigt.
www.martinlamberty.de

Jann Höfer - Fotograf
Jann Höfer, geboren 1986, ist freischaffender Portrait-, Reportage- und Dokumentarfotograf aus Köln. Nach einer klassischen Fotografenausbildung absolvierte er den Masterstudiengang „Photographic Studies“ an der Fachhochschule Dortmund.
Die Geschichten seiner Protagonist*innen erzählt Jann Höfer aufmerksam und respektvoll. Seine Arbeitsweise zeichnet sich durch präzise Beobachtung und eine klare, unverfälschte Bildsprache aus, die komplexe Zusammenhänge sichtbar und verständlich macht. Dabei setzt er auf warme Tonalitäten, präzise Komposition und ein feines Gespür für den entscheidenden Moment. Zu seinen Kunden zählen schwerpunktmässig Magazine und Unternehmen aus dem Editorial- und Corporatebereich.
Er arbeitet an freien Arbeiten, sowie im Auftrag u.a. für: DIE ZEIT, ZEITmagazin, Capital Magazin, DFL Magazin, manager magazin, GEO, WirtschaftsWoche, Le Monde, Stern, 11Freunde, Der Spiegel.

EVENT
Rencontres d'Arles 2025
Jeden Sommer verwandelt sich die französische Stadt Arles in das pulsierende Zentrum der Fotografie. Mit den Rencontres d‘Arles, einem international renommierten Festival, zieht die Stadt seit über 50 Jahren Künstler, Fotografen und Fotografiebegeisterte aus der ganzen Welt an. Entdecken Sie die Projekte, die im Rahmen des FOTOHAUS ARLES von WhiteWall unterstützt werden.
AUSSTELLUNG
Ashes of the Future, Alexandre Dupeyron - FOTOHAUS Arles 2025
Zwischen ökologischem Befund und poetischem Blick hinterfragt die Ausstellung unsere Beziehung zur Natur, ihre Zerstörung und die Art und Weise, wie der Mensch mit dem umgeht, was er nicht mehr versteht. Selbst das Feuer wird hier zum Ausdruck von Schönheit – und der verletzte Wald zum Ort des Neuanfangs.
EXHIBITION
Tracing the possible, laif - FOTOHAUS Arles 2025
Die Ausstellung vereint die Arbeiten von sieben Fotojournalisten der Agentur laif. Sie dokumentieren Lebenswege auf der ganzen Welt, die von Mut, Solidarität und Kreativität geprägt sind und sich den Herausforderungen von Klima, Konflikten und Identitätsfragen stellen. Diese Bilder regen dazu an, unsere Vorstellungen von Gemeinschaft, Glück und Zusammenleben neu zu denken. Selbst inmitten von Krisen entstehen hier Räume der Hoffnung und Transformation.